Für jeden Gastronomen ist die Qualität der ausgeschenkten Getränke das Aushängeschild und ein entscheidender Faktor für zufriedene Gäste und den wirtschaftlichen Erfolg. Ein perfekt gezapftes, frisches Bier oder ein spritziger Softdrink – der erste Eindruck zählt und prägt das Erlebnis des Gastes maßgeblich.
Doch im Verborgenen, in den komplexen Leitungssystemen Ihrer Schankanlage, lauert eine oft unterschätzte Gefahr: Biofilme. Diese schleimigen, zähen Ansammlungen von Mikroorganismen sind nicht nur ein Albtraum für jeden Qualitätsanspruch, da sie den Geschmack der Getränke massiv beeinträchtigen können, sondern sie stellen auch ein ernsthaftes Hygienerisiko dar, das nicht ignoriert werden darf. Erfahren Sie hier detailliert, wie diese Biofilme in Ihrer Schankanlage entstehen, welche konkreten Gefahren von ihnen ausgehen und wie Sie mit der professionellen Desinfektionslösung biostream® ZERO diesen unsichtbaren Feind effektiv bekämpfen können.
Biofilme in Schankanlagen: Ein unsichtbarer Nährboden für Probleme – Wie sie entstehen
Getränkeleitungen, insbesondere solche, die Bier, zuckerhaltige Limonaden oder auch nur Wasser führen, das über längere Zeit steht, bieten einen idealen Nährboden für die Entstehung und das Wachstum von Biofilmen. Der Prozess ist schleichend, aber konsequent:
- Anhaftung (Adhäsion):
Alles beginnt damit, dass freischwimmende Mikroorganismen (Bakterien, Hefen, Schimmelpilze), die natürlicherweise in geringer Zahl vorhanden sind oder von außen eingebracht werden (z.B. durch unsaubere Zapfköpfe, mangelnde Lufthygiene), an den Innenoberflächen der Schläuche, Rohre, Dichtungen und Zapfhähne anhaften. Kleinste Unebenheiten im Material, Kratzer oder poröse Stellen begünstigen diesen ersten Schritt. - Nahrungsquelle Getränkereste:
Selbst bei sorgfältigstem Zapfen verbleiben minimale Reste von Zucker (aus Softdrinks, Sirupen, Säften), Proteinen und anderen organischen Bestandteilen (aus Bier) in den Leitungen. Diese dienen den anhaftenden Mikroorganismen als reichhaltige Nahrungsquelle.
Vermehrung und EPS-Produktion: Mit ausreichend Nahrung beginnen die Mikroorganismen sich zu vermehren. Gleichzeitig produzieren sie extrazelluläre polymere Substanzen (EPS) – eine Mischung aus Polysacchariden, Proteinen, Lipiden und Nukleinsäuren. Diese EPS bilden eine klebrige, schützende Schleimmatrix. - Entstehung des Biofilms:
Innerhalb dieser selbstproduzierten Schleimmatrix organisieren sich die Mikroorganismen zu einer komplexen, dreidimensionalen Struktur – dem Biofilm. Er ist keine lose Ansammlung von Keimen, sondern eine widerstandsfähige Lebensgemeinschaft, die fest auf der Oberfläche haftet. - Reifung und Wachstum:
Der Biofilm wächst mit der Zeit, wird dicker und komplexer. Es können sich Kanäle für den Nährstofftransport und die Abfallbeseitigung innerhalb des Biofilms bilden. - Ablösung (Detachment):
Teile des reifen Biofilms oder einzelne Mikroorganismen können sich ablösen und werden mit dem Getränkestrom mitgerissen, was zur Kontamination des ausgeschenkten Produkts führt und gleichzeitig neue Bereiche der Anlage besiedeln kann. Faktoren wie lange Stillstandszeiten der Anlage (z.B. über Nacht, an Ruhetagen, bei saisonalen Schließungen), unzureichende Kühlung der Leitungen oder eine mangelhafte allgemeine Betriebshygiene können die Biofilmbildung erheblich beschleunigen. Auch in Neugeräten kann sich bereits während der Lagerung oder des Transports ein Biofilm bilden, wenn Restfeuchtigkeit vorhanden ist