Die Gesundheitsbehörden weltweit beobachten mit wachsender Besorgnis die rasche Verbreitung des erst 2009 entdeckten Hefepilzes Candida auris. Dieser neuartige Erreger zeichnet sich durch eine beachtliche Resistenz gegen einige Antimykotika, Medikamente zur Bekämpfung von Pilzbefall, und bestimmte Desinfektionsmittel aus. Chlordioxid ist jedoch wirksam gegen Candida auris.

Neueste Daten aus den USA unterstreichen den Anlass zur Sorge: Die Zahl der Infektionen steigt dort rasant an und der Pilz breitet sich in immer mehr Bundesstaaten aus. 

Obwohl Candida auris gesunden Menschen in der Regel keinen Schaden zufügt, ist es wichtig, den Erreger aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, insbesondere von Intensivstationen, fernzuhalten. Bei vorerkrankten oder immungeschwächten Personen kann der Pilz gefährlich werden, wenn er über Katheter oder Beatmungsschläuche in den Körper gelangt. Der Erreger wird nicht durch die Luft, wie zum Beispiel das Coronavirus, sondern über Schmierinfektionen übertragen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ende letzten Jahres auf die weltweite Verbreitung und Gefahr von Candida auris hingewiesen. Der Pilz kann eine invasive Kandidose verursachen, die sich auf Blut, Herz, zentrales Nervensystem, Augen, Knochen und innere Organe ausbreitet. Die Sterblichkeitsrate dieser Erkrankung liegt zwischen 29 und 53 Prozent.

In Anbetracht dieser ernsten Situation hat die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) den Pilz bereits 2019 als „dringende Bedrohung“ eingestuft und eine Meldepflicht eingeführt. Eine kürzlich durchgeführte CDC-Studie zeigt eine deutliche Zunahme der Fälle seit 2013. Allein im Jahr 2021 stieg die Anzahl der Fälle im Vergleich zum Vorjahr um 95 Prozent, was einer Verdoppelung auf 1471 Fälle entspricht.

In Deutschland ist die Verbreitung des Pilzes noch überschaubar, mit etwa 40 klinischen Fällen seit 2015, doch auch hier ist ein Anstieg zu verzeichnen. Laut Kurzai verzeichnen wir 10 bis 15 Fälle pro Jahr, bisher ohne Todesfälle. Er betont jedoch, dass ein Anstieg nicht nur in Europa, sondern auch in anderen Teilen der Welt, wie Südafrika, Indien, Brasilien und der Arabischen Halbinsel, zu beobachten ist.

Das RKI hat in einer Studie beschrieben, dass Chlordioxid gegen Candida auris wirkt. Die Studie finden Sie hier.